Im Jahre 888 verlieh König Arnulf von Kärnten seinem Ministerialen Heimo, dem Sohn des Grafen Witigowo, auf dessen Eigengut in Grunzwiti (der heutigen Ortschaft Grünz) wo der Grenzgraf Aribo I. vorstand und mit dessen Zustimmung Gerechtigkeiten.

Und zwar so, dass weder der Graf Witigowo noch irgendein öffentlicher Richter oder eine Gerichtsperson gegen Heimos Besitzungen (es handelt sich um ein Erbgut) und Leute (= Freie und Hörige) irgendeine Rechtshandlung vornehmen dürfen, sondern Heimo und seinen Rechtsnachfolgern diese Gerechtsame (= Gerechtigkeiten) zustehen sollen.

Diese Übertragung der Gerichtsbarkeit geschah unter der Bedingung dass Heimo einen festen Wehrbau zur Verteidigung sowie eine Zufluchtsstätte und eine Wachstation zu errichten habe. Dies wurde durch den Bau einer Wehranlage auf dem Kirchenhügel von Obritzberg erfüllt.

» siehe auch: "Banntaiding der Pfarrherrschaft Obritzberg"

 

Die Pfarrkirche Obritzberg ist dem hl. Laurentius geweiht. Es wurde bereits im Jahr 888 auf dem Kirchenberg eine Fliehburg gegen feindliche Umtriebe errichtet. Dieser ursprüngliche Bergfried wurde zum Kirchturm ausgebaut. Von ihm führte ein Verbindungsgang zur Burg mit der angrenzenden Burgkapelle. Diese Kapelle war die erste Kirche. Im Jahre 1526 brachte man um Kirche, Friedhof, Vikärstöckl und Pfarrhof eine Ringmauer an, die dem ersten Türkenansturm 1529 standhielt.

Die Kirche ist 29 m lang, 7 bis 9,5 m breit und 6 bis 8,3 m hoch. Der viersäulige Hochaltar aus dem Ende des 18. Jahrhunderts weist zentral  ein Gemälde der hl. Familie auf, daß in der Mitte des 19. Jahrhunderts angebracht wurde. Über den beiden Opfergangtüren befinden sich die Statuen der hl. Petrus und Paulus aus dem 19. Jahrhundert. An der Rückwand der Kirche und auf dem Chor hängen zwei Ölbilder; eine Darstellung des Guten Hirten aus dem Jahre 1872 und eine der Unbefleckten Empfängnis.

Der Kreuzweg mit 14 Stationsbildern, auf beide Seitenwände verteilt, ist spätbarocke Bauernmalerei aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. 1841 wurde die Orgel erbaut. 1895 wurde die Kirche innen renoviert, 1922 das elektrische Licht eingeleitet.

1932 wurde die Orgel repariert. 1936 war eine neuerliche Innenrenovierung notwendig.

Am 3. Juli 1960 feierte der Neupriester Gottfried Strasser aus Obritzberg unter großer Anteilnahme der Bevölkerung sein erstes heiliges Meßopfer. Für unsere Pfarre war der 23. Oktober 1962 ein besonderer Freudentag: Die Turmweihe um 13 Uhr 30, durch Bischof Koadjutor Dr. Franz Zak. Am 9. Mai 1963 war wieder Firmung und Generalvisitation in unserer Pfarre.

Ab 1964 erfolgen ständig Renovierungen bzw. Restaurierungen der Pfarrkirche. Zu Weihnachten 1964 erstrahlte die Kirche erstmals in neuem Lichterglanz. Auch Scheinwerfer für die Turmbeleuchtung kamen dazu.

1966 wurden neue Kirchenbänke angeschafft - 1967 ein neuer Beichtstuhl und rote Kokosläufer erworben

1968 wurde der erste Volksaltar aufgestellt, der jetzt in der Kleinrust Dorfkapelle steht

1970 erfolgte die Restaurierung des Hochaltares und der beiden Seitenaltäre samt Statuen, der Kanzel und der vier Statuen

1971 wurde die Kreuzigungsgruppe, Nepomukstatue und die Orgel restauriert - Orgelweihe mit neuem Spieltisch und Motor

1974 wurde eine Elektroheizung mit 5 Nachtspeichern installiert sowie der Marienstein eingeweiht

1975 wurde der neue barocke Volksaltar aufgestellt

1976 wurde ein neuer Taufbrunnen erworben und der Osterkerzenleuchter neu marmoriert

1977 wurde die Lautsprecheranlage eingeleitet

1979 wurde die Innenrenovierung der gesamten Kirche vorläufig abgeschlossen